Musik von Tod, Trauer und Trost
Unter dem Motto „zappenduster“ geht es dieses Mal um Tod, Trauer und Trost: Erfahrungen, denen kein Mensch ausweichen kann und die zu bewältigen in jedem Menschenleben eine wichtige Aufgabe ist. An diesen Erfahrungen kann ein Mensch reifen oder schwer leiden.
In seinen über 400 Kindertotenliedern versuchte Friedrich Rückert die schmerzliche Erfahrung des Sterbens von zwei seiner geliebten Kinder schreibend zu bewältigen. Mahler hat einige dieser Gedichte unter die Haut gehend vertont. Im ersten Konzert von „Utopie jetzt!“ am Samstag, 29. Oktober werden diesen Mahler-Kompositionen einige neue Stücke zur Seite gestellt, u.a. „Movimento“ von Dieter Schnebel, Stücke für bewegliche Musiker aus dem Jahr 2015, sowie Steve Reichs „Pendulum Music“ für pendelnde Mikrophone. Zum Auftakt rockt vor dem Konzert die Death-Metal-Band „Axolotl“ mit abgründiger Musik den Mülheimer Kirchenhügel.
Äußere Anlässe für Brahms beim Schreiben seines Deutschen Requiems waren u.a. der Tod seiner Mutter und kriegerische Auseinandersetzungen in Deutschland. Brahms‘ großartiges Requiem will weniger die Grauen des Jüngsten Gerichts ausmalen als vielmehr Trost spenden. Wolfgang Rihm, der meist gespielte lebende deutsche Komponist, schrieb die vier Sätze „Das Lesen der Schrift“ als Zwischensätze für das Brahms-Requiem. So platziert gewinnen beide Kompositionen in der Wahrnehmung. Brahms und Rihm erklingen am Sonntag, 30. Oktober.